Klassifikation nach ICD-10 | |
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Q90.0 | Trisomie 21, meiotische Non-Disjunction |
Q90.1 | Trisomie 21, Mosaik (mitotische Non-Disjunction) |
Q90.2 | Trisomie 21, Translokation |
Q90.9 | Down-Syndrom, Trisomie 21 ohne nähere Angaben |
O35.1 | Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf) Chromosomenanomalie beim Feten |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Das Down-Syndrom ist eine Chromosomenanomalie, die sich in einer Kombination geistiger Behinderung und körperlicher Fehlbildungen in unterschiedlicher Ausprägung und Stärke zeigt. Die Ursache liegt in einer Besonderheit an den Erbanlagen des betroffenen Menschen, bei dem das Chromosom 21 oder Teile davon dreifach statt doppelt vorhanden sind. Diese Chromosomenstörung wird deshalb Trisomie 21 (von altgriechisch τρία tría, deutsch ‚drei, dreierlei‘ und σῶμα sôma, deutsch ‚Körper‘; hier: Chromosomenkörper Nr. 21, als Träger der Erbinformationen) genannt.
Verdreifachungen von Chromosomen können entstehen, wenn die Zellteilung so verläuft, dass statt eines Chromosoms zwei Chromosomen der gleichen Nummer in die Keimzelle gelangen. Die befruchtete Eizelle weist dann insgesamt drei Chromosomen auf: Je eins von Mutter und Vater und ein zusätzliches entweder von der Mutter oder dem Vater.
Die Verdreifachung des entsprechenden Erbgutes geschieht meist durch eine Fehlsegregation, das fehlende Auseinanderweichen der Chromosomen während der Meiose. Die verschiedenen Formen der Trisomie 21 entstehen entweder spontan oder können vererbt werden, wenn die Mutter selbst das Down-Syndrom hat. Eine Translokations-Trisomie durch Chromosomenverlagerung kann allerdings familiär gehäuft vorkommen, sofern ein Elternteil vorbelastet ist, demnach eine balancierte Translokation eines 21. Chromosoms bei einem Elternteil ohne die Symptome eines Down-Syndroms vorliegt.
Mit zunehmendem Alter der Mutter vor allem ab dem 35. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit einer Trisomie 21 des Kindes. Menschen mit Down-Syndrom haben in der Regel typische körperliche Merkmale und sind meist in ihren kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt. Eine eindeutige pränatale Diagnose ist durch eine Untersuchung der fötalen Chromosomen möglich, die durch Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie, seltener durch Nabelschnurpunktion gewonnen werden. Seit 2012 können durch Bluttests bei der Mutter Spuren fötalen Erbmaterials gefunden und untersucht werden. Die dadurch mögliche Selektion durch einen Schwangerschaftsabbruch ist ethisch umstritten.